Berner Erfahrungsaustausch zur Charta

Am 1. Dezember 2025 fand der erste Erfahrungsaustausch zur Gastro Charta für die Zukunft im Restaurant «Vierte Wand» in Bern statt.

20 Gastronom*innen waren vertreten – von der Quartierbeiz, über das Sternerestaurant, von grossen, nationalen bis zu kleineren, lokalen Betrieben der Gemeinschaftsgastronomie, wie z.B. Tagesschulen oder Mensen. Die Teilnehmenden haben sich im «Speed-Dating» kennengelernt, Fragen gestellt und sich über ihre Erfahrungen ausgetauscht. An der anschliessenden Podiumsdiskussion mit Sabine Nussbaumer von der Hallers Brasserie, Vadim Bornhauser vom Restaurant Eiger und Jeremiah Omara von der Mensa BFH-HAFL wurden die Themen weiter vertieft und diskutiert.

Ein Überblick, der diskutierten Themen und Ideen

Menüplanung

  • Planung vereinfachen: Gleiches Menü an allen Standorten (Gemeinschaftsgastronomie)

  • Menü länger auf der Karte, nicht zu viele Wechsel >> besser planbar und Vermeidung von Food Waste

  • Die Menükarte gemeinsam mit den Mitarbeitenden schreiben, der Austausch regt die Kreativität an und der Druck liegt nicht nur auf dem / der Küchenverantwortlichen.

  • Vorausschauend planen: Konservieren, kalkulieren

Angebot

  • 2 Vegi-Menüs und 1 Fleisch-Menü >> Steigerung der Nachfrage an Vegi-Menüs

  • Kleinere Portionsgrössen anbieten und Gäste auf die Menge hinweisen

  • Vegi-Menü an erster Stelle des Menüs oder zuvorderst am Buffet platzieren

  • Nachhaltige Menüs mit grüner Farbe hinterlegen und hervorheben (Gemeinschaftsgastronomie)

  • Alle 2 Wochen ein Vegitag für alle (Gemeinschaftsgastronomie)

  • Freitags gibt es mittags nur Vegi, auch kein Fisch (Individualgastronomie)

  • Es ist wichtig, feine Vegi-Klassiker zu schaffen

  • Fleisch durch Tofu ersetzen

  • Fleischmenge reduzieren – «einfach machen»

  • Vegane Menüs >> Zielgruppe Jugendliche

  • Anstelle von Fleischersatzprodukten >> eigene vegetarische und vegane Kreationen

  • Gute, attraktive vegetarische / vegane Alternativen mit pflanzlichen Proteinen

  • Linsen püriert in Saucen zugeben (Tagesschulküche)

  • Suppe zur Verarbeitung von Gemüseüberschüssen

  • Surprise-Tavolata und Surprise-Teller (Food-Save-Teller) zur Verringerung von Food Waste

  • Ganze Tiere verarbeiten und Nose-to-tail Potential ausschöpfen

  • Preispolitik

  • Vegi-Gerichte günstiger anbieten

  • Getränke nicht vergessen

  • Überproduktion auf Plattform Circunis beziehen

Das Vegi-Menü muss so gut sein, dass Fleisch für Gäste nicht mehr so attraktiv ist. Was die gesundheitliche Ausgewogenheit der vegetarischen und veganen Menüs betrifft, so müssen diese speziell komponiert sein und kontrolliert werden, da hier die Routine fehlt.
— Jeremiah Omara, BFH-HAFL Mensa

Gäste

  • Ist der Gast bereit den Preis zu zahlen?

  • Wie wird das Engagement mit der Charta an die Gäste kommuniziert?

  • Gast auf Menge beim Menü hinweisen.

  • Die Gäste über die Produkte informieren.

  • Kommunikation mit dem Gast bzgl. Menüabfolge.

  • “Wir Gastronom*innen haben mehr Einfluss auf die Gäste, als wir denken."

Mitarbeitende

  • Die Mitarbeitenden von Anfang an, also bereits beim Anstellungsprozess für das Thema sensibilisieren.

  • Man könnte immer mehr machen bzgl. Information der Mitarbeitenden.

  • Wie funktioniert die Kommunikation in der Küche?

Know-How ist der Schlüssel zur Kreativität. In der Ausbildung fehlt, wie man Gemüse zum Star machen kann.
— Vadim Bornhauser, Restaurant Eiger

Kommunikation

  • Mehr darüber kommunizieren, was wir machen. Unsere Kunden wissen z.B. nicht, dass wir das ganze Tier verwerten oder Suppenhühner und Bruderhähne nutzen. (BFH-HAFL)

  • Sichtbarer und präsenter sein, z.B. auf Social Media und auch mit den Gästen mehr darüber reden was wir machen.

Allgemein

  • Die Gastro Charta als Werkzeug nutzen, um die Nachhaltigkeitsphilosophie im Team zu vermitteln und umzusetzen.

  • Könnten wir präsenter sein als Gastro Charta im Lehrplan (Ausbildung Köchinnen und Köche), um eine pflanzenbasierte Ausbildung zu ermöglichen?

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